Quantcast
Channel: Kommentare zu: [NewsCenter] Wichtige Mitteilung Feb. 2013
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4

Von: Nachtwächter

$
0
0

Natürlich kann man eine Strafanzeige erstatten. Diese wird auch aufgenommen, und im Falle von Betrug (das ist ein Offizialdelikt, muss also verfolgt werden) kommt es auch immer zu anfänglichen Ermittlungen.

Allerdings ist es regelmäßig sehr schwierig, die Täter zu ermitteln, und das macht die Internet-Kriminalität sehr attraktiv für gewisse Zeitgenossen. Die Domain ist unter Angabe falscher Daten angelegt worden, und für den Webspace-Vertrag wurde entweder eine „gestohlene“ Identität (also die Daten von jemanden anders, der auf so ein Phishing bereits reingefallen ist oder die mit einem „Hack“ gewonnen wurden) oder eine Phantasieperson angegeben. Die Rechnung wurde mit einem gephishten Bankkonto oder einer gephishten Kreditkarte bezahlt. Wenn eine Postanschrift erforderlich war, hat diesen Job eines der vielen Betrugsopfer gemacht, das glaubt, als „Finanztransferagent“ oder „Paketmanager“ oder sonst einen Bullshit zu arbeiten, während es in Wirklichkeit für die Verbrecher Maultier-Dienste leistet, abgezogen wird und schließlch verhaftet, angeklagt und verurteilt wird und zusätzlich zu seiner Strafe zivilrechtlich haften muss.

Ein weiteres polizeiliches Problem ist die Internationalität der Banden. Gut die Hälfte (eher etwas mehr) der Betrügereien, in die ich etwas tieferen Einblick gewonnen habe, geht ins schöne, große Russland (wo viele qualifizierte Leute sich die Frage stellen, warum sie sich für einen Hungerlohn verdingen sollen, wenn die Mafia doch besser zahlt). Welche frühren Seilschaften dort zur Keimzelle für die heutige organisierte Kriminalität geworden sind, ist natürlich reine Mutmaßung, aber ich glaube, dass ich nicht fehlgehe, wenn ich annehme, dass diese Strukturen weit in die Polizeien hineinreichen. Die anderen kriminellen Nummern sind über die ganze Welt verteilt, mit Schwerpunkten in China, Indien und einigen afrikanischen Ländern. Diese Internationalität macht den Polizeien, die jeweils nur eine nationale Kompentenz und nur lockere übernationale Zusammenarbeit haben, große Schwierigkeiten. Dass mal eine Bande von Internet-Betrügern ausgehoben, vor Gericht gestellt und aus dem Verkehr gezogen wird, ist leider eine sehr seltene Meldung.

In dieser Situation hilft nur Aufklärung der Menschen, die das Internet nutzen. Früher einmal, als es noch die Seuche von Trickbetrügern und Klinkenputzer-Halunken gab (ich weiß, dass es die immer noch gibt, aber es ist längst nicht mehr so schlimm), strahlte das Fernsehen „Vorsicht Falle“ von E. Zimmermann aus, um über die „Nepper, Schlepper und Bauernfänger“ und ihre Vorgehensweise aufzuklären, was vermutlich hunderttausende von Menschen davor bewahrt hat, Opfer perfider Nummern zu werden. Dies wurde begleitet von Presseberichterstattung über lokale Ereignisse, die ebenfalls informativ gestaltet waren und zur Vorsicht aufriefen. Das Internet wird ignoriert. Was ich davon halte, ist hier, auf Unser täglich Spam, in den FAQ angedeutet.

Erst, wenn jedes Kind weiß, dass man nicht in eine Spam klickt und ein sicheres Gespür dafür bekommt, bei welchen Mails es sich um Spam handelt, sehe ich eine Chance, dass diese Seuche ein Ende findet.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4

Latest Images

Trending Articles





Latest Images